ECO-Award 2014

Eine Auszeichnung, die Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsleistungen hervorhebt.

Die European Ramblers' Association gab am 27 während der ERA-Mitgliederversammlung in Schöneck, Deutschland, die Gewinner ihres vierten jährlichen ECO Awards bekannt.

1st Preis: Bergsteigerclub Jelenak, Pancevo (Serbien) für ihre Aktion „Deliblato Sands“.
2. Preis: Office Régional du Tourisme Région Mullerthal, Echternach (Luxemburg) für ihre Aktion „Dein Wald – mein Wald!“.
Sonderpreis: Kölner Eifelverein, Köln (Deutschland) für ihre Bemühungen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für die Nutzung ihrer Wanderwege zu fördern.

1. Preis: Bergsteigerclub Jelenak, Pancevo (Serbien)
Markierung von Wanderwegen in Deliblato Sands und Cardak

Deliblato Sands Area /Deliblatska Pescara ist das weltweit bedeutende Naturschutzgebiet. Dieses weite und einzigartige europäische Naturphänomen zieht die Aufmerksamkeit vieler Naturliebhaber und Wanderfreunde nicht nur aus den Gegenden in der Nähe von Deliblato Sands, sondern aus der ganzen Region auf sich, obwohl es sich nicht um einen Berg, sondern um ein sandiges Gelände handelt.
Ende 2009 wandten sich die Mitglieder des Bergsteigerclubs „Jelenak“ an den Generaldirektor der Forstfarm „Banat“ aus Pancevo mit der besonderen Bitte, Wanderwege zu markieren. Die Idee war, den Besuchern Wege zur Verfügung zu stellen und sie sicher zu machen, damit sie das Wandern und die Natur im Deliblato Sands Gebiet genießen können. Ihre Anfrage wurde angenommen und die Wegmarkierung begann bald.
Das Projekt der Wegmarkierung war eine einmalige Gelegenheit für die Besucher. Es war das erste Mal, dass das Naturschutzgebiet Deliblato Sands für die Öffentlichkeit zugänglich war. Markierte Wanderwege ermöglichten es dem Wanderer, eigenständige Spaziergänge zu unternehmen und die Artenvielfalt ihrer vielen natürlichen Raritäten, Pflanzen- und Tierarten sowie ihrer geomorphologischen Formen und Steppengebiete usw. zu genießen und kennenzulernen.
Das Projekt war in vier Phasen unterteilt.
Die erste Phase der Wegmarkierung umfasste die Markierung von Weg 1 im Jahr 2009. Es gab viele Freiwillige, darunter ein schwedischer Diplomat und seine Frau aus Jamaika. Im Jahr 2010 beantragte „Jelenak“ beim Provinzsekretariat für Jugend und Sport zusammen mit der Markierung des Weges 1, für die der Bergsteigerverein „Jelenak“ eigene Mittel verwendet hat, ein Projekt zur Markierung und Ausstattung von Wanderwegen in Cardak. Das Provinzsekretariat hatte die notwendigen Mittel bewilligt, die die Fortsetzung der begonnenen Aktivitäten ermöglichten.
Im Jahr 2011 begann die zweite Phase der Wegmarkierung mit Weg 2. Außerdem wurde an dieser Stelle im Zentrum von Cardak eine große Plakatwand angebracht, die Karten aller markierten Wege zeigte.
Dritte Phase: Eines der größten Probleme bestand darin, dass in vielen Gebieten die Wege mit Gras überwachsen waren, so dass sie geräumt und das Gras abgeschnitten werden mussten. Aufgrund dieses Problems wurden zahlreiche Freiwilligenaktionen mit dem Ziel organisiert, dornige Sträucher zu schneiden, die völlig gesperrte Wege hatten. An diesen Arbeiten nahmen etwa 100 Mitglieder des Bergsteigerklubs „Jelenak“ teil. Diese mühsame Arbeit, die Wege zu räumen, oft bei hohen Temperaturen, die in Deliblato Sands üblich sind, dauerte viele Wochen.
Die vierte Phase dieses Projekts wurde beschleunigt und umfasste die Markierung der Wege 3, 4 und 5. Die Markierung der Wege wurde mit Hilfe der Stadt Pancevo und der Gemeinde Kovin abgeschlossen.
Entlang markierter Wege wurden Infotafeln aufgestellt. Sie zeigen Markierungspunkte auf Wegen (um den aktuellen Standort anzuzeigen) und sind auch mit ökologischen Informationen (über Wald, Wasser, Brände) gefüllt. Diese Infotafeln zeigen auch eine chronologische Geschichte über Deliblato Sands vom Jahr 1813 bis heute.
Eine große Plakatwand mit der Quelle des Flusses „Vrela“ wurde ebenso installiert wie Bänke und Tische entlang der Wege, die als Rastplätze dienen.
Alle Materialien, die für die Markierung der Werbetafeln, Wegweiser und Masten verwendet wurden, wurden aus umweltfreundlichen Materialien und Holz hergestellt.
Nach Abschluss der Markierungsarbeiten wurde eine ökotouristische Karte mit den markierten Wanderwegen veröffentlicht.

2. Preis: : Office Régional du Tourisme Région Mullerthal, Echternach (Luxemburg)
Sensibilitätsaktion „Däi Bësch – mäi Bësch!“ (Dein Wald – mein Wald!)

Die Region Müllerthal im Osten Luxemburgs ist ein perfektes Wandergebiet mit spektakulären Felslandschaften. Der 112 km lange Mullerthal Trail (seit 2014 Leading Quality Trail – Best of Europe) und das Netz lokaler Wanderwege locken viele Besucher zu ausgedehnten Spaziergängen oder kürzeren Spaziergängen entlang der Hotspots in die Region. Die flächendeckende Nutzung dieser Landschaft durch Gäste oder Anwohner an bestimmten Stellen führt zu einem vermehrten Auftreten diverser Probleme: Wanderer verlassen die markierten Wege und stören empfindliche Fauna oder verursachen Erosion oder Schäden an der Infrastruktur. Geschützte Pflanzen werden gepflückt und der Lärm oder entfesselte Hunde stören wilde Tiere. Freies Campen im Wald und vor allem der zurückgelassene Müll sind ein großes Problem.
Eine regionale Arbeitsgruppe „Wald und Tourismus“ evaluierte Mittel und Wege, dieses Problem zu lösen. Sensibilisierungsmassnahmen an die Waldbesucher schienen notwendig. Die Aufmerksamkeit des Besuchers soll durch das Anbringen von Schildern, Empfangsstrukturen und Orientierungstafeln in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Niederländisch und Englisch) entlang der Wanderwege geweckt werden.
Folgende Maßnahmen wurden erreicht:
Piktogramme und Verhaltensregeln für Spaziergänger wurden entwickelt, um eine positive Ansprache zu schaffen. In den meisten Fällen werden Regeln für einen sanften Umgang mit der Natur als Verbote formuliert, die von ihren Lesern oft unbewusst mit negativen Emotionen in Verbindung gebracht werden. Die ausgearbeiteten neuen Verhaltensregeln versuchen, diese unerwünschten und reaktionären Reaktionen zu vermeiden. Sie appellieren an die Kooperationsbereitschaft, an das Verständnis und die Eigenverantwortung der Trailnutzer.
Bilder von Kindern, die im Wald Müll sammeln, unterstützen die Verhaltensregeln und die Piktogramme. Durch den Einsatz von Schulkindern für das Fotoshooting wurden diese eingebunden und ihr Bewusstsein geschärft.
Die Aktion „Däi Bësch – mäi Bësch!“ ist ein langjähriges Projekt, das mit relativ geringem finanziellen Aufwand erfolgreich umgesetzt werden kann. Sie ist innovativ und kann (und soll) von anderen Regionen übernommen werden.

Sonderpreis: Kölner Eifelverein, Köln (Deutschland) Partnerschaft mit einem Verkehrsunternehmen / Intensivierung der ÖPNV-Nutzung Die Kölner Der 1888 gegründete Eifelverein eV ist der unabhängige Wanderverein der Stadt Köln. Sie ist Mitglied im Deutschen Wanderverband. Die meisten seiner Mitglieder sind Kölner. Sie zählt mehr als 800 Mitglieder – mit erheblichen Zuwächsen in den letzten zwei Jahren. Von Beginn seiner Tätigkeit an lag der Fokus auf der Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Viele Wanderungen begannen in der Stadt, andere Ausgangspunkte wurden mit der Bahn und später auch mit dem Bus erreicht. In den 1950er Jahren führte der Kölner Eifelverein in den Naherholungsgebieten rund um die Städte erfolgreich Wanderparkplätze ein und begann mit dem Angebot von Rundwanderwegen. Gleichzeitig entsteht ein grundsätzlicher Konflikt insofern, als traditionelle Wanderführer Personen, die mit dem Auto zu den Ausgangspunkten der Wanderungen kamen, nicht an ihren Führungen teilnehmen ließen. In den letzten Jahrzehnten wurde die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fast automatisch zum dominierenden Verkehrsmittel, um die Ausgangspunkte von Wandertouren zu erreichen. Dies wurde auch von den Wanderleitern des Vereins unterstützt. Heute erreichen fast 100 % der Teilnehmer an geführten Touren die Treffpunkte – das sind die Orte, von denen die Wandergruppen gemeinsam zum Ausgangspunkt ihrer Wanderung gehen – oder die Ausgangspunkte – das sind die Punkte, zu denen die Wanderer weitergehen ihren eigenen, um die Wanderung zu beginnen – mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Das zwischen 2011 und 2013 realisierte Projekt entwickelte sich aus den Zielen der Vereinssatzung. Aufgrund des Verkehrsnetzes, seiner Dichte, der Preise für Verkehrsleistungen der verschiedenen öffentlichen Verkehrsunternehmen und der Zielsetzungen der Hauptakteure, umweltverträgliche Pauschalangebote anzubieten, verlor die individuelle Automobilität immer mehr an Attraktivität. Individuelle An- und Abreise zu und von den Ausgangspunkten der Wanderungen erwiesen sich als unbequem und teuer. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Vertretern des ÖPNV konnte unter Berücksichtigung der Nutzung des ÖPNV eine ressourcenschonende Fußpolitik mit geringen Umweltbelastungen umgesetzt werden. Maßgeblich dafür waren die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), die zum Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gehören und 29 Verkehrsbetriebe der Region miteinander verbinden. Dadurch erfolgte eine Verstärkung der Orientierung der Wanderpläne in den ÖPNV-Angeboten. Darüber hinaus könnte die Unterstützung der Verkehrsbetriebe für Vereinsaktivitäten gewonnen werden, beispielsweise durch die Verteilung detaillierter Verkehrsinformationen im Wanderplan, um die Mitglieder auf die Nutzung der Angebote der Verkehrsbetriebe aufmerksam zu machen.